Abendteuerwald Würzberg
ein Freizeitpark mit Natur pur und Adrenalinkicks
Nun hat auch der Odenwald seinen Freizeitpark! Der lockt nicht mit Achterbahnen und anderen glitzernden „Schneller-Höher-Weiter-Fahrgeschäften“, sondern mit Natur pur. Aber hoch hinaus geht es dort auch und das sorgt für mehr Adrenalin als jede Achterbahnfahrt.
Die Besucher klettern, hangeln, balancieren und gehen zwischen lebenden Bäumen von Podest zu Podest und erfahren ganz nebenbei, welche Lebewesen und Pflanzen bei in den heimischen Wäldern zu Hause sind.
Abenteuerwald Würzberg heißt dieser neue Kletterspaß im Odenwald und ist ein Erlebnispark für die ganze Familie. Er eignet sich auch hervorragend Gruppe-, Firmen- oder Vereinsausflüge. Im Gegensatz zu den klassischen Hochseilgärten kann man hier ohne Trainer und schon ab einem Alter von fünf Jahren den Park erleben. Außerdem ist dieser Abenteuerwald interessanter, reizvoller, größer und auch noch preiswerter als ein Hochseilgarten. Nach einer Einweisung durch das geschulte Personal geht jeder Besucher ab 16 Jahren allein den gewählten Parcours, jüngere Kinder und Jugendliche müssen allerdings in Begleitung eines Erwachsenen sein.
Die Idee für diesen Park kommt aus Frankreich, wo die Firma 1997 den ersten seiner Art installierte, 30 sind es inzwischen europaweit, der in Würzberg ist der erste in Deutschland. In Frankreich boomt der Kletterspaß, inzwischen gibt es dort fünf weitere Firmen und auf einem Areal kaum größer als der Odenwaldkreis existieren 13 dieser Park gut nebeneinander. Vor zwei Jahren verbrachte der Würzberger Michael Emig seinen Urlaub in Frankreich, entdeckte dort einen Park, war davon fasziniert und brachte die Ideen mit nach Hause. Seitdem reifte aus der Idee erst ein Plan und dann die Umsetzung - und im April öffnete der Abenteuerwald Würzberg erstmals für Besucher.
Auf 20.000 Quadratmetern findet der Kletterfan sechs in sich geschlossene Stationen, benannt nach den fünf Kontinenten plus Entdeckungsparcours für Kinder. In Afrika hängt die Brücke am niedrigsten. Hier lernen die Besucher unter fachkundiger Anleitung das richtige Sichern und den Umgang mit dem Gerät, bevor sie auf eigene Faust die weiteren Kontinente erobern. Über Strickleitern geht es hinauf in den Baum und vor dort zum nächsten. Da geschieht über Brücken, die in den jeweiligen Kontinenten auch zu finden
sind, dort aber deutlich größer und stabiler. Im Abenteuerwald bestehen sie aus Seilen und Holz, ob Bretter, Stangen oder Netze, alles ist recht beweglich. Das Schaukeln muss man vertragen können, die Höhe sowieso. Starke Armmuskulatur ist gefragt, wenn es gilt, sich an einer Leiter, von Sprosse zu Sprosse, von einem Baum zum nächsten zu hangelt. Manchmal erinnert das schon ein wenig an die Trainingscamps der US-Marines – allerdings quält man sich hier ohne Befehle und auf freiwilliger Basis. Und mit Spaß natürlich, deswegen ist man ja da.
Die einzelnen Kontinente haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, Afrika ist deutlich einfacher zu bewältigen als Afrika. Ein Höhepunkt ist sicher Amerika mit seinem Niagara-Fall, der mehr ein Tarzansprung ist: Aus schwindelnder Höhe, an der Liane, ins senkrecht gespannte Netz. Wer sich das nicht traut, kann, wie an allen Stationen, die Erdteilexkursion vorzeitig beenden und gemütlich am Drahtseil hinabrutschen.
Vom ersten Ein-, beziehungsweise Aufstieg an ist der Besucher gesichert, mit einem System, das an Sicherheitsgurte im Auto erinnert. Dazu bekommt er einen Bergsteigergurt angepasst und ist stets mit einem Sicherungsseil verbunden. Das gewährt freie, ungehinderte Bewegungen und bei ruckartigem Zug, wie im Fall eines Sturzes, ist der Aufroll-Mechanismus gestoppt und der Absturz verhindert. Kinder tragen zudem grundsätzlich einen Helm.
Verletzungen wegen Mängel der Anlage sind im Prinzip ausgeschlossen, der Abenteuerwald wurde aufs intensivste geprüft, vom deutschen und französischen TÜV, und für sicher befunden. Aber natürlich kann man über eine Baumwurzel stolpern oder von einer Zecke gebissen werden. Schließlich ist man ja im Wald und da gelten andere Regeln als in der rundum abgesicherten Betonwelt.
Und das macht ja den Reiz dieses deutlich anderen Freizeitparks aus und der ist auch ein aufregender Kontrast zur oft viel zu digitalen Welt vieler Kinder und Jugendlicher. Statt sich wie in den altbekannten
Freizeitparks den Kick durch Superlativen der elektronisch gesteuerten Fliehkraft zu holen, gilt es hier, die eigenen Grenzen zu erfahren und zu überwinden.
Eine weitere Station im Abenteuerwald ist nicht nur Odenwäldern bestens bekannt und wird sicher auch ein beliebter Anziehungspunkt. Der Biergarten. Hier lässt es sich ausruhen und Kräfte sammeln oder nach der Tour erholen – oder angenehm auf die kletternden Freunde und Verwandte warten, wenn man sich selbst nicht in die schwindelnden Höhen traut.
AbenteuerWald GmbH, An der Römerburg 4a, Michelstadt-Würzberg (Nähe Sportplatz), Tel. 06061 705070. Geöffnet hat der Park vorerst an den Wochenenden, während der Ferien die ganze Woche über, in der Regel von 10 bis 19 Uhr, wobei der letzte Einstieg auf 17 Uhr terminiert ist. Weitere Informationen: www.abenteuer-wald.com
Wer darf was?

Den Entdeckungs-Parcours können bereits junge Abenteurer ab 1,10 Meter Körpergröße und einem empfohlenen Mindestalter von fünf Jahren zusammen mit ihren Eltern oder einer Begleitperson bewältigen. Bedingung: Mindestens ein Erwachsener bei zwei Kinder bis 16 Jahre und mindestens ein verantwortlicher Erwachsener für Jugendgruppen ab 16 Jahre. Das gilt auch für den großen Parcours, der eine Herausforderung mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden für Erwachsene und Kinder ab 1,40 Meter Körpergröße ist.
Liane Probst-Simon